Unseriös und Täuschung: Lauders Luftschlösser in Tempelhof

Offenbar kennt Herr Lauder das eigene Konzept nicht oder er ändert es nach Belieben

Der gesundheitspolitische Sprecher Dr. Wolfgang Albers erklärt:

Die erneute Ankündigung des US-Unternehmers Lauder, ein Gesundheitszentrum auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof errichten zu wollen, entbehrt weiterhin jeder Seriosität.

Offenbar kennt Herr Lauder das eigene Konzept nicht oder er ändert es nach Belieben. Noch am 22. Dezember 2006 begründete er die Notwendigkeit des Flugbetriebes für sein Projekt damit, dass seine schwerstkranken Patienten einen 45-minütigen Transport aus Schönefeld in die Tempelhofer Klinik möglicherweise nicht überleben würden. Jetzt ist nur noch von einem ambulanten Gesundheitszentrum die Rede, das zu 80% Berliner Kassenpatienten versorgen soll.

Berlin verfügt bereits über eine mehr als ausreichende Anzahl hochqualifizierter niedergelassener Ärzte und über weitaus mehr Krankenhausbetten als notwendig. Die Pläne Lauders würden lediglich zu einer Konzentration der Patienten in Tempelhof führen. Schließung von Praxen mit dem Verlust der entsprechenden Arbeitsplätze in anderen Teilen Berlins wäre die Folge.

Nicht ein GKV-Patient würde dadurch zusätzlich in Berlin versorgt. Mit der Kassenärztlichen Vereinigung hat Lauder niemals gesprochen. Sie hätte ihm erklärt, dass eine Mehrbehandlung von Patienten bei gedeckelten Krankenkassenbudgets ohnehin nicht zu gesteigerten Einnahmen, sondern nur zur Absenkung des Punktwertes führen würde.

War bei Lauder zunächst von 1.000 Arbeitsplätzen die Rede, verspricht er den Berlinern und Berlinerinnen mit Näherrücken des Volksentscheids nun bis zu 5.000 Arbeitsplätze durch die Offenhaltung Tempelhofs. An Seriosität gewinnt sein Konzept auch dadurch nicht.

Offenbar fehlen den Tempelhof-Befürwortern klare Argumente. Deshalb versuchen sie, die Berliner und Berlinerinnen mit Luftschlössern zu täuschen. Der Flughafen BBI schafft bis zu 40.000 Arbeitsplätze. Dort werden rund 3 Mrd. Euro investiert, die zum überwiegenden Teil in der Region bleiben. Das hat Seriosität.

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