Verschoben auf St. Nimmerleinstag

Wer kennt es nicht, das Spiel vieler Verliebter mit dem Zupfen von Blütenblättern – er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich… Ein ähnlich perfides Spiel scheinen auch Senat und Bezirk mit dem Modularen Schulergänzungsbau an der Rummelburger Straße 21 zu treiben – er kommt, er kommt nicht, er kommt, er kommt später, er kommt nicht…

Erst im Oktober jedenfalls erklärte der CDU-Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Torsten Kühne, auf meine Anfrage, dass „nach Gesprächsrunden mit dem Bezirk und unter Beteiligung der Wohnungsleitstelle entschieden wurde, den MEB in die Schulplanungsregion Lichtenberg Süd (-sprich Karlshorst-) zu verschieben.“ Diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar. Nach der unsäglichen Stornierung des Baubeginns der Grundschule an der Hauptstraße wird jetzt der zweite Neubau gecancelt. Etwa 1.000 Schulplätze fehlen damit in den Kiezen zwischen Spree und Bundesstraße 1. Und das spürt man allenthalben – überfüllte Klassen, ausgereizte und fehlgenutzte Fachräume erleben Kinder und Eltern schon viel zu lange. Es hilft auch nicht, Friedrichsfelde gegen Karlshorst auszuspielen. Wenn in Karlshorst Schulplätze fehlen, dann müssen dort zusätzliche geschaffen werden, ohne dass sie Friedrichsfelde weggenommen werden. Und da ist es auch kein Trost, wenn der Staatssekretär anmerkt, dass für Friedrichsfelde ein MEB Flex vorgesehen sei, der sich allerdings noch in einer „Entwicklungsphase“ befände. Er hätte auch sagen können – verschoben auf den St. Nimmerleinstag.

Hendrikje Klein