Keine Bevormundung durch die Landeskirche

Kritiker an der Initiative »Pro Reli« in eigenen Reihen

Dr. Wolfgang Albers, Mitglied des Fraktionsvorstandes und stellvertretender Landesvorsitzender, erklärt zum Vorgehen der evangelischen Landeskirche gegen Kritiker an der Initiative »Pro Reli« in den eigenen Reihen:

Wer auf großflächigen Plakaten fordert: »Es geht um die Freiheit – Keine Bevormundung durch den Staat«, muss sich an den eigenen Maßstäben messen lassen. Die freie Diskussion über die Vorteile eines gemeinsamen Ethikunterrichts muss auch in den Kirchengemeinden möglich sein.

Offenbar wächst auch in der evangelischen Kirche die Kritik an Ziel und Methoden der Kampagne »Pro Reli«. Es spricht nicht für die Überzeugungskraft der eigenen Argumente, wenn kritische Repräsentanten der evangelischen Kirche wie der Pfarrer am Französischen Dom, Stephan Frielinghaus, wegen seines Engagements in der Initiative »Christen pro Ethik« zu »Dienstgesprächen« vor das Konsistorium der evangelischen Landeskirche bestellt werden.

Die Befürworter der Initiative »Pro Reli« verlieren offensichtlich das Augenmaß. Nicht nur, dass sie geduldet haben, dass ohne jeden pädagogischen Skrupel sechsjährige Schulkinder in die eigene Kampagne zur Unterschriftensammlung einspannt wurden. Jetzt versuchen sie offenbar auch, Kritiker in den eigenen Reihen durch Maßregelungen einzuschüchtern.

Religiöses Eiferertum ist ein schlechter Ratgeber bei der Gestaltung einer multikulturellen Metropole wie Berlin.

Kontakt